Mein Weg zum Yoga


Claudia Simon

Ich war schon immer ein spiritueller Mensch. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Schon als Kind lag ich stundenlang wach in meinem Bett und habe über das Universum nachgedacht. Auch Geister erschienen mir regelmäßig in der Nacht (was meine Eltern zur Verzweiflung und um den wohlverdienten Schlaf brachte…) und Gespräche und Texte über den Sinn des Lebens und was hinter allem steckt, zogen mich magisch an. Meine Familie hatte mit Spiritualität gar nichts im Sinn und so unterdrückte ich viele Jahre diese Suche nach meinem wahren Selbst, nach mehr. Meine ausgeprägte Sensibilität machte den Umgang nicht leichter. Ich konnte immer schon spüren, wenn irgendwo ‚schlechte Stimmung‘ war, wohl habe ich mich dabei häufig nicht gefühlt.

Da ich aus einer Familie stamme, in der Bewegung in Form von Sport keine große Rolle spielte, war ich auch als Kind diesbezüglich wenig gefordert. Ich probierte zwar immer mal wieder etwas Neues aus, spielte ein bisschen Tennis, traf mich mit Freundinnen im Fitnesstudio, aber das war es auch schon. Von Leidenschaft keine Spur… So würde ich sagen, dass ich ein bekennender Sportmuffel war und dies mit zunehmendem Alter auch gerne auslebte und betonte. 

Als mich dann Anfang meiner Vierziger im Urlaub eine Yogalehrerin zu einer Yogasession einlud, war ich begeistert. Diese Bewegungsform entsprach genau meiner Natur. Zurück in der Heimat besuchte ich fortan regelmäßig Yogakurse, ich probierte klassisches Hatha Yoga, Vinyasa Yoga, Iyengar Yoga, Ashtanga Yoga usw. Ich konnte sehr schnell feststellen, dass hinter Yoga so viel mehr steckt als eine reine Asanapraxis. Nach jeder Stunde fühlte ich mich ausgeglichen, ruhig, zentriert und glücklich. Meine Impulsivität beruhigte sich, ich geriet nicht mehr so schnell aus der Fassung und auch konnte ich mit meiner Emotionalität besser umgehen. Die Kräftigung des Körpers und die besser werdende Flexibilität machten auch auf geistiger Ebene etwas mit mir. Mein Selbstvertrauen wuchs. Ängste, die ein ständiger Begleiter meines Alltags waren, verschwanden oder verblassten.

Ich bin über die körperlichen Aspekte zum Yoga gekommen, was auch völlig in Ordnung ist. Lässt man sich dann auf den Yoga in seiner Komplexität ein, bekommt man so viel mehr. 

Nach vielen Besuchen in vielen Yogaschulen beschloss ich dann 2017 gemeinsam mit meiner Freundin Simone, ein eigenes Yogastudio zu eröffnen. Ich wollte die Menschen von dem Segen des Yoga überzeugen und sie teil haben lassen. Dieses Gefühl, diesen Yogaglow im Gesicht nach einer Yogastunde muss doch einfach jeder mal erfahren – so mein Gedanke! Nun dreht sich mein Alltag mittlerweile zu einem großen Teil um Yoga, beruflich und privat. Was konnte mir besseres passieren, als Yoga zu meinem Beruf zu machen.

Mittlerweile bin ich noch viel tiefer in die Welt des Yoga eingetaucht, ich verfolge meinen spirituellen Weg, bin offen für alles, was mir an Themen begegnet und begeistert von der Vielfältigkeit des Yoga. Sei es die reine Asanapraxis, die vielfältigen Atemtechniken, Pranayama, Meditation, uvm., all dies trägt zu meiner Weiterentwicklung bei. Zur Zeit mache ich eine 200 hrs Ausbildung bei Beate Tschirch und Isabel Lasthaus und dies wird nicht die letzte Weiterbildung sein. Ich bin dem Yoga unheimlich dankbar, er hat mir so viele neue Möglichkeiten eröffnet, ich finde mehr und mehr zu meinem wahren Selbst, zu meiner Quelle, selbstbestimmt und authentisch. Ich weiss, dass ich erst ganz am Anfang meines Yogaweges stehe, aber ich weiss auch, dass der Weg ein schöner ist, der mich blühen lässt und mich glücklich macht. Für mich hat es sich gelohnt, mich einzulassen auf die Welt des Yoga und den damit verbundenen Lifestyle!